Innovation und Planwirtschaft? Wirtschaftliche Erneuerung in zentral geplanten Ökonomien am Beispiel der DDR und VRP. Teilprojekt 3 (Mod-Block-DDR)
Details
Projektleitung:
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Prof. Dr. Dagmara Jajeśniak-Quast (Direktorin, Europa-Universität Viadrina)
Projektbearbeiter:innen:
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Dr. Falk Flade (Akademischer Mitarbeiter, Europa-Universität Viadrina)
Kooperationspartner:innen:
- Prof. Dr. Sławomir Kamosiński (Uniwersytet Kazimierza Wielkiego, Bydgoszcz) Dr. Ondřej Klípa (Univerzita Karlova, Praha)
Drittmittelgeber:
BMBF
Projektlaufzeit:
2018-2023, 2023-2025
Projektbeschreibung
Innovationsleistungen von Betrieben in der DDR und VRP stellen den Schwerpunkt der Arbeit dar. Sie untersucht, welche Faktoren die Innovationsleistung von Betrieben in einer Planwirtschaft beeinflussten. Damit steht die Mikroebene im Mittelpunkt. Darüber hinaus werden aber auch Branchen, Kombinate sowie gesamtstaatliche Institutionen und damit die Meso- und Makroebene eine wichtige Rolle spielen. Gegebenenfalls wird der zeitliche und geografische Rahmen überschritten, da auf der Mikro- und Mesoebene auch relevante Informationen über die Zäsuren von 1945 und 1990 hinaus von Bedeutung sind und der Einfluss globaler technischer und ökonomischer Veränderungen nicht ignoriert werden kann.
Die Arbeit geht davon aus, dass in der DDR ein für Planwirtschaften typisches Innovationssystem existierte, das auch zu einem schrittweisen Wandel der zugrundeliegenden Innovationskultur führte. Auch in der VRP existierte ein ähnliches, für Planwirtschaften typisches Innovationssystem, dass sich allerdings in einigen Aspekten vom Innovationssystem der DDR unterschied. Bei diesen planwirtschaftstypischen Innovationssystemen handelte es sich keineswegs – wie oft angenommen wird – lediglich um ein auf einem linearen Innovationsverständnis basierendem System. Vielmehr war den damaligen Verantwortlichen insbesondere auf betrieblicher und ministerieller Ebene sehr wohl bewusst, dass verschiedenste Akteure zusammenkommen müssen, um Innovationen hervorzubringen. Deshalb wurden (DDR-)spezifische Innovationsmechanismen wie Neuererbewegungen, Messen der Meister von Morgen, Wettbewerbsinitiativen oder materielle Stimuli entwickelt. Dabei standen allerdings insbesondere Prozessinnovationen und weniger Basisinnovationen im Fokus. Jedoch verminderten die in der Forschungsliteratur bereits beschriebenen systemimmanenten Faktoren die Wirksamkeit dieser Mechanismen.